Masken

Masken zieren so manches Gesicht,
als wäre Karneval das ganze Jahr.
Tänze gibt es zwar keine,
doch ziehen Narren durch die Stadt.
Boshaftes Grinsen begleitet ihr Treiben,
laut und protzig auf der Bühne des Lebens
und wehe dem, der keine Maske besitzt.


Masken verdecken so viele Gesichter,
als wäre keiner mehr er selbst.
Worte wagt niemand zu sprechen,
denn sie würden das verborgene Weinen verraten.
Tränen begleiten diesen Alptraum,
still und einsam hinter der Bühne des Lebens
und wehe dem, der seine Maske ablegt.



Ein Wunsch!

Ein riesiges Feld, in einer Nacht, so wunderschön.
Der Mond scheint.
Rot, so weit mein Auge reicht.
Zögernd gehe ich hinein ins freie Feld.
Breite meine Arme aus, lasse mich fallen.
Blicke auf zum Firmament.
Eine Sternschnuppe fliegt an mir vorüber.
Ein letzter Wunsch.
Und eine Stimme flüstert mir ins Ohr:
Schlaf ein, kleiner Clown!
Schlaf ein!
"D.S.e.Cl"



Vom Tod des Dichters

Ein leeres Blatt Papier
Der Stift zerbrochen, die Feder verbogen
Die Tusche verlaufen, das Glas zerbrochen
Liegen auf den Tisch, wo nur eine Kerze steht
Heruntergebrannt, erloschen
Wie die Hoffnung in seinen Augen

Gebrochen sitzt er da, wie der Spiegel an der Wand
Sein Gesicht, er wollte es nicht mehr sehen
Verbannt, ausgelacht und angespien
Der Aufschrei in seinen Worten, unerkannt
Ein Splitter liegt so leicht in seiner Hand
Hält ihn fest umklammert, doch sein Arm hängt herunter
Regungslos, still, erkaltet
Das Licht in seinen Augen gebrochen
Die Halsschlagader zerstochen
Ein Blatt Papier nun nicht mehr leer
Rote unlesbare Buchstaben, ein blutiges Meer.

"anomymus"



Ruf der Finsternis

Ein großes Haus das doch zu eng mir ist.
Fühl mich ruhelos, höre den Ruf der Finsternis.

Fahre planlos durch die Nacht, wie zum Spiel.
Meine Reise hat keine Bestimmung "mein Weg ist mein Ziel!"

Finde mich wieder an Plätzen, die man im dunklen meidet.
Keine Hoffnung, keine Liebe, nur Melancholie und Traurigkeit die mich begleitet.

Spüre eine Überirdische die diese Nacht durchdringt,
Aber meine Gedanken doch nicht zur Ruhe bringt.

Gedanken geboren aus Einsamkeit und Schmerz.
Sie verdunkeln meine Seele und zerreißen mein Herz.

Ein Herz zu schwach um mit den Menschen zu leben.
Aber noch zu stark um dies elende Dasein aufzugeben.

Ein Herz, das Liebe und Hass in seinen Inneren vereint.
Ein Klumpen rohes Fleisch, der niemanden zu interessieren scheint.

Es war einst rot, doch ist es nun schwarz wie die Nacht.
Versengt vom Schicksal, welches mir nur Qual und Leid gebracht.

Ein gleißender Blitz der das Firmament erhellt.
Rief den Regen der nun auf mich hernieder fällt.

Eine nasskalte Kasskade die meine Kleider durchdringt.
Und deren eisiges Wasser über meinen Körper rinnt.

Doch die Kälte verkommt zu einer Äußerlichkeit.
In meinen Inneren entflammt ein Feuer, das nach Zerstörung schreit.

Flammende Wut, wie die Sonne so heiß.
Dunkle Aggressionen, die ich auf kein Ziel zu richten weiß.

Sie entfacht Visionen, die mich zwingen meiner selbst zu hassen.
So finster, so deutlich, das sie rote Spuren auf der Haut hinterlassen.

Zurück auf der Straße fliehe vor meiner Agonie, meinem Leid.
Ich folge der Straße mit hypnotisch tödlicher Geschwindigkeit.

Fliehe vor dem, was diese Lehre in meinen Leben riß.
Dabei folge ich der Straße und ihrem Ruf der Finsternis!

"MeGaN (A.e.D.)"


Lebensgeister

Schwarzer Himmel ohne Sterne
in kalter stiller grauer Nacht
verschwunden schlaflos ohne Wärme
bis ein neuer Tag erwacht

Unterm Himmel wacht ein jeder
der irgendwie an etwas glaubt
ist das Menschlein wie ein Jäger
der nicht mal seinen Freunden traut

Wie ein halberfroren Drachen
feuerspeiend düster Rot
Existenzen ohne Liebe ohne Lachen
ist im Grunde nichts als lebend tot.

Manche solche sind oft traurig
wenn man hier vom Glück erzählt
weinen heimlich unerbaulich
wenn Liebe in den Herzen fehlt.

Manche solche sind oft spöttisch
Denken nicht an schöne Zeit
Denken nur an dunkle Tage
und ein Leben in der Einsamkeit

Manche Menschen sind oft einsam
sind nicht wert mit mir zu reden
denken Gedanken nur verschlossen
mit Stille durch die Köpfe wehen

Doch es ist nicht jeder Tag todtraurig
nicht ein jeder Tag voll Idiotie
als die Wolken sich erlösten
und ein Engel hier vom Himmel fiel

Vielleicht war es an jenem Tage
als ein Gott an uns noch glaubte
und mir mit Freude ohne Frage
Gedanke an dich den Schlafe raubte

Doch sitz ich dir hier gegenüber
still und sanft in braune Augen
halte deine Hand behutsam leise
kann jetzt auch an Engel glauben

Echte Engel nur den einen
gibt es kaum in tausend Jahren
echte Engel nur den meinen
würd ich durch den Himmel tragen

Ohne Schein und ohne Flügel
glaubt man nicht was du sollst sein
doch liegt man neben dir gemeinsam
schläft man still und gut und leise

in sanften, sich’ren Armen ein.

"Angel"

Corus Anima e.V. ist die Plattform für Nachwuchskünstler und für alle denen das normale Leben zu "bunt" ist